Was ist eigentlich BDSM? TEIL 2 - Rollen

  • Geschrieben am
  • Durch Aaron Mayr
  • 0
Was ist eigentlich BDSM? TEIL 2 - Rollen

Was ist eigentlich BDSM? TEIL 2 - Rollen 

 

Welche Rollen kann man annehmen?

 

Wenn zwei Person miteinander agieren, nehmen sie zwei polare Rollen ein. Im DS-Spiel, also im Spiel mit Dominace & Submission (Dominanz & Unterwerfung) sind das immer Dom und Sub. Dom der/die Dominante (oder auch die Domina oder der Dominus) und Sub der/die Submissive (Devote Person). Der/die Dom ist die weisungsbefugte Person, erledigt Aufgaben, trägt die Verantwortung, kann Strafen auferlegen und der/die Sub kann sich ganz der Verantwortung des Dom's hingeben und muss alles tun, was der/die Dom sagt (immer mit vorheriger Absprache). Es gibt verschiedene Arten von Dom und Sub. Je nachdem, welche Vorlieben die Spielenden haben. Man kann nur Dom und Sub sein und viele verschiedenen Vorlieben haben, ohne sich spezifischer zu identifizieren, aber es gibt auch verschiedenste, je nach Vorliebe, ausgelegte Rollen. Es gibt nicht eine Art, die Rolle richtig zu spielen. Das ist für jeden einzelnen individuell, wie man sich das Auslegen möchte oder wie extrem oder subtil man sein möchte. 

 

 

Spezifische Rollen mit Machtgefälle

 

Petplay:

 

In diesem Spiel tut man so, als wäre man ein Tier. In diesem Spiel ist SUB das Tier. Bei Puppy-Play ist es ein Hund, bei Kitten-Play ist es ein Kätzchen. Und DOM ist der Halter (das Herrchen/Frauchen). Je nachdem, was für eine Dynamik die beiden haben, ist es dann ein sehr strenges Herrchen/Frauchen oder ein sehr sanftes Herrchen/Frauchen.

 

Daddy-Dom (DDlg) oder Mommy-Dom (MDlg) und Little: 

 

Der oder die Dom ist in der väterlichen bzw. in der mütterlichen Rolle und der/die Sub in der kindlichen. Häufig missverstanden wird, dass es hier nicht um Pädophilie geht (denn die praktizierenden stehen hierbei nicht auf Kinder), sondern mehr um die kindliche Art aus sich herauszuholen. Die hat nämlich jeder von uns. Jeder von uns mag es gerne, väterlich oder mütterlich umsorgt zu werden. Es geht mehr um diese wärmende fürsorgliche Liebe, die normalerweise von Eltern ausgeht. 

 

Master & Slave (Meister & Sklave):

 

Diejenigen, die in einer Meister/Sklave Beziehung sind, praktizieren meistens TPE (Total Power Exchange). Damit ist ein extremes Machtgefälle gemeint. Das Machtgefälle ist nicht immer gleich. Bei Dom und Sub kann, je nachdem wie Dom und Sub interagieren, die Macht mal mehr und mal weniger sein. Und bei TPE ist das Machtgefälle extrem. Der Meister hat die volle Verantwortung und Kontrolle über das Leben des Sub. 

 

Keyholder / In Chastity (In Keuschheit gehalten):

 

Keyholder bedeutet, dass man die submissive Person mit einem Keuschheitsgürtel oder einem Keuschheitskäfig bzw. Peniskäfig verschließt, damit die submissive Person nicht masturbieren oder Sex haben kann. Hierbei handelt es sich auch um eine sehr große Form von Powerplay und einer sehr verbreiteten Vorliebe überwiegend bei Männern. ( Hier geht es zu Keuschheitskäfige  )

 

Brat & Brat Tamer:

 

Brat bedeutet auf Deutsch Göre. Eine Brat in diesem Falle ist eine Sub, die ganz besonders aufmüpfig ist und nicht gerne still und devot ist. Und dem Brat Tamer macht es Spaß, die Brat zu zähmen. 

 

 

Das waren nun Rollen mit Machtgefällen. 

 

Bei Spielen, wo es um sadomasochistische Praktiken geht, also, wo es um die physischen Aspekte geht, gibt es die polaren Rollen.

 

Top & Bottom:

 

Top ist derjenige, der die Handlung ausführt und Bottom ist derjenige, der die Handlung rezipiert bekommt. Also der oben Spielende und der unten Spielende. Top ist hierbei nicht unbedingt zu verwechseln mit Dom. Denn ein Top ist jemand, der die Aktion ausführt. Der Dom wiederum ist der Weisungsbefugte. Es braucht viel mehr Vertrauen ein Sub zu sein und sich dem Dom hinzugeben, als nur ein Bottom zu sein. Deswegen sind Dom/Sub Beziehungen meistens innige Liebesbeziehungen.

 

Sadist & Masochist:

 

Das grundlegendste Beispiel überhaupt ist der Sadist und der Masochist. Wie im Teil 1 schon erklärt, fügt der Sadist gerne Schmerzen zu und der Masochist empfängt gerne Schmerzen. 

 

Rope Bottom/Bunny & Rigger oder Rope Top:

 

Wer auf Bondage oder Shirabi steht, ist ein Rope Bottom (lässt sich fesseln) oder auch Rope Bunny und ein Rigger oder auch Rope Top (fesselt die Person).

 

 

Switch & Switcher (Wechsler):

 

Switcher können sowohl Top, als auch Bottom sein oder Dom oder Sub sein. Switcher wechseln zwischen polaren Rollen. Natürlich ist man hierbei nicht immer 50/50. Man kann auch 20/80 sein, aber man kann wechseln. Switchen kann man innerhalb einer Beziehung, einer Szene oder man switcht mit verschiedenen Personen (mit einer Person ist man dominant, zur anderen devot).

 

 

Man muss sich nicht immer für eine Sache spezifizieren, sondern man kann viele Aspekte haben. Zum Beispiel kann es sein, dass eine Dom eine mütterliche, aberauch eine sadistische Seite hat und gleichzeitig Brat Tamer ist. Die Rollen lassen sich vereinen. Man kann verschiedene Seiten haben und die fließen dann zu einem Gesamtbild zusammen.

Kommentare

Sei der erste der einen Kommentar schreibt....

Schreibe einen Kommentar
* Ihre E-Mail-Adresse wird nicht veröffentlicht.