Was ist eigentlich BDSM? TEIL 1 - Bedeutung

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Was ist eigentlich BDSM? TEIL 1 - Bedeutung

Was ist eigentlich BDSM?

 

Einleitung:

 

BDSM ist viel mehr, als eine Handlung auszuführen, wie zum Beispiel jemanden zu fesseln. Allein das macht es noch nicht zu BDSM. Sondern mit welcher Haltung zu einer Person man es tut. Welche Absicht hat man? Wenn du im Zug sitzt, mit einer Gerte und den Nächstbesten verhaust… Ist es dann BDSM? Nein! Erstens hat diese Person dieser Handlung nicht zugestimmt. Zweitens machst du das vielleicht, um der Person zu schaden und drittens machst du es nur, weil es dir Spaß macht, aber es ist dir vollkommen egal, ob es der anderen Person Spaß macht. Es gehören immer zwei zu der Handlung. Es ist die Art, wie man kommuniziert. Wie man mit dem Gegenüber umgeht. Die Bedürfnisse der anderen Person sind genauso wichtig, wie die eigenen, auch wenn man in der Situation die dominante Person wäre. 

 

 

Was bedeutet BDSM?

 

BDSM ist eine Sammelbezeichnung für Fetische, Vorlieben, Rollen und Beziehungsarten oder auch sexuellen Orientierungen und steht auch stellvertretend für die Subkultur und die Community, also die Gemeinschaft zu der sich Praktizierende zählen. B-D-S-M ist ein Akronym, dessen vier Buchstaben sich aus sechs Begriffen zusammensetzen, die wiederum in zwei Paare gepaart sind. Also drei Begriffspaare. 

 

 

Bondage & Discipline

 

Das erste Begriffspaar ist Bondage & Discipline (Fesslung & Erziehung). Das ist zwar ein Begriffspaar, hat aber miteinander nichts zu tun. Bondage ist meistens getrennt von Erziehung. Fesselung ist alles Respektives. Zum Beispiel ein Seil ( Hier gehts zum Bondageseil ) oder Fesseln mit Klettverschluss, welche auch ideal für Anfänger sind (Diese sind günstig und sollte jemand mal in Panik ausbrechen, kann man diese schnell wieder öffnen. Für etwas Erfahrenere gibt es dann schon Lederfesseln. Lederfesseln sind etwas teurer, halten dann aber ziemlich gut. Außerdem halten Lederfesseln besser als Fesseln mit Klettverschluss, wenn man sich damit wehrt - Alle Fesseln auf einem Blick- Hier). Und Discipline sind erzieherische Maßnahmen, zum Beispiel Bestrafen. Die eine Person sagt der anderen, was sie nicht richtig gemacht hat und erteilt somit eine Strafe. 

 

 

Dominance & Submission 

 

Das zweite Wortpaar ist der psychische Teilaspekt des BDSM. Dominance & Submission (Dominanz & Unterwerfung). Das ist der Teilaspekt, wo mit allen Machtgefällen gespielt wird. Eine Person gibt den Ton an. Die andere Person hat zu folgen. Also gibt es ein Gefälle der Macht. Das ist etwas, das quasi im Kopf vorgeht. 

 

 

Sadism & Masochism 

 

Der dritte Teilaspekt ist der physische Teilaspekt. Sadism & Masochism (Sadismus & Masochismus). Sadismus ist die Lust am Zufügen von Schmerz und Masochismus, die Lust am Empfangen von Schmerz. Kann zum Beispiel mit verschiedenen Peitschen (Peitschen & Knebel gibt es HIER) praktiziert werden, Nippelklemmen (Hier geht es zum Nippel-Spielzeug)und vielem mehr. 

 

 

BDSM ist nicht sexuell

 

Wenn man A-Sexuell ist, heißt es nicht, dass man nicht im BDSM partizipieren kann. Es gibt viele Spiele, die man ganz einfach ohne Sex spielen kann. Auch ohne sexuellen Kontext. Man muss nicht immer alles glauben, was man in Pornos sieht. Die meisten Pornos sind Sex mit ein bisschen BDSM und nicht BDSM. Und Sex kommt dann normalweise noch dazu. BDSM an sich sind all diese Dinge, die man mit Sex verbinden kann. Aber BDSM ist nicht Sex. 

 

 

Handlungsprinzipien 

 

Es gibt Grundprinzipien, nach denen gehandelt werden sollte, um die Praktiken des BDSM von denen der sexuellen und häuslichen Gewalt abzugrenzen. Zwei wichtige Grundprinzipien sind SSC und RACK. 

 

 

Wie spielt man SSC?

 

SSC ist das ältere Grundprinzip. SSC ist ein Akronym für Safe, Sane, Consensual (Sicher, Vernünftig, Einvernehmlich). Wenn man SSC spielt, spielt man nur, wenn die Praktik, die man ausführt, auch für sicher eingestuft werden kann. Vernünftig bzw. zurechnungsfähig bedeutet zum Beispiel, dass man nicht betrunken spielt, weil man keine Einwilligung geben kann oder weil die Wahrnehmung eingeschränkt ist. Und einvernehmlich ist klar. Alle Personen stimmen der Handlung zu. 

 

 

Wie spielt man RACK?

 

Das etwas jüngere Prinzip, das SSC schon eigentlich abgelöst hat ist RACK. RACK steht für Risk Aware Consensual Kink (Einvernehmlichkeit und Risikobewusstsein). RACK hat SSC abgelöst, weil die Praktizierenden von RACK kritisieren an SSC, dass eine Praktik von BDSM an sich schon nicht sicher sein kann. Wenn man RACK spielt, heißt es, dass einem die Risiken immer bewusst sind. Also auch wenn man sowas macht, wie „nur würgen“, weiß man was passiert, wenn man jemanden falsch würgt oder zu lange würgt. Was muss man zum Beispiel tun, wenn die Person ohnmächtig wird? Wie geht man vor? Wenn man zum Beispiel ein Seil zum Fesseln um das Gelenk einer Person schlingt und denkt, dass nichts passieren kann, dann spielt man nicht RACK, weil man nicht weiß, welche Nerven damit am Handgelenk beschädigt werden können. Wenn man RACK spielt, sollte man auf alles gefasst sein und deswegen gilt RACK eher als das aktuellere Prinzip.

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